Die ersten vier Folgen des RTL Secret Millionaire, die im April ausgestrahlt wurden, sind vorüber – und sorgten nicht nur für tolle Einschaltquoten, sondern auch für jede Menge Gesprächsstoff.
In sozialen Netzwerken ebenso wie am Stammtisch. Die Einen fanden es peinlich, die Anderen vorbildlich.
- Wie also schlugen sich die Millionäre wirklich, die eine Woche lang in prekären Lebenslagen undercover arbeiteten und lebten?
Wer profitierte mehr: die Hilfseinrichtungen, denen am Ende eine Spende zu Teil wurde oder der Protagonist, dem das Reality-Format jede Menge Aufmerksamkeit und Publicity bescherte? Heiß diskutierte Fragen und viele Meinungen.
Für alle, die bisher noch nichts vom TV-Format Secret Millionaire gehört haben, kurz die wichtigsten Fakten auf einen Blick:
Das Konzept:
Bei der von RTL aus dem britischen und amerikanischen Fernsehen adaptierten Sendung tauscht ein erfolgreicher Millionär sein Leben und seine Identität gegen das eines Asylbewerbers und Hartz-4-Empfängers, der in einem Problembezirk oder sogenanntem sozialen Brennpunkt leben muss.
Unter falschem Namen hilft er zudem als Praktikant in verschiedenen Hilfseinrichtungen des sozialen Milieus: Suppenküchen, Obdachlosenheime, Betreuungsstätten für Arme und Kinder.
Am Ende der Woche offenbart der Secret Millionaire nicht nur seine wahre Identität, sondern überreicht an die kennengelernten Hilfsprojekte auch eine Spende.
Der besondere Reiz:
Arm trifft Reich – das Aufeinandertreffen der Gegensätze mit ihren ganz unterschiedlichen Lebenswelten allein ist schon formatfüllend.
- Wie schlägt sich der Millionär in ungewohnter Umgebung?
- Wie reagieren die Menschen, wenn er sich preisgibt?
Daneben gibt es Einblicke sowohl in die Welt der vermeintlichen Elite Deutschlands als auch in die sozialen Abgründe und Randgebiete. Information, Emotion, Unterhaltung: Eine Mixtur also, in der aus RTL-Sicht alles bereitet ist, was es für einen spannenden Fernsehabend braucht.
Die Millionäre:
Vier Millionäre stellten sich zum Auftakt dem TV-Experiment.
Darunter waren der Internetunternehmer Axel Hesse, Schönheitschirurg Dr. Afschin Fatemi, der Vorstand eines Dentalunternehmens Dr. Holger Riemer sowie der adelige Karl-Heinz Fürst von Sayn-Wittgenstein. Alle in ihrem eigentlichen Leben beruflich erfolgreiche Firmeninhaber und privat wohlhabende Menschen.
Die Einschaltquoten:
Rund 3 bis 4 Millionen Menschen schalteten ein, wenn es am Sonntagabend um 19.05 Uhr auf RTL hieß: Secret Millionaire!
Eine beachtliche Quote, die den Kölner Sender umgehend eine zweite Staffel ankündigen und planen ließ.
Nach der Sendung interessierten sich hunderte Menschen dafür:
Wer ist der Secret Millionaire wirklich?
Sie recherchierten im Internet, diskutierten in Foren – und nahmen sogar selbst Kontakt auf. Ein Umstand, von dem zum Beispiel Teilnehmer Holger Riemer, berichten kann.
Es meldeten sich zum Beispiel über seine Facebook-Seite hunderte Leute bei ihm, die neben den wohl obligatorischen Bittstellungen und Hilfsanfragen, vor allem eines äußerten:
Respekt und Anerkennung, dass er sich zu dem Experiment zur Verfügung stellte. Ein breiter Tenor kürte ihn gar zu einem Vorbild, von denen es mehr in Deutschland geben müsste. Die Kritik, dass die Teilnehmer von Secret Millionaire mehr an ihre eigene PR als an das Helfen gedacht haben mögen zerfloss da geradezu im Strom der positiven Reaktionen.
Am Ende stand wohl ganz klar eine Win-Win-Situation für alle Beteiligten:
- Der Secret Millionaire gewann neben nicht zu leugnender Publicity vor allem Einblicke, die das weitere Denken, Arbeiten und Leben deutlich prägen dürften.
- Die Hilfseinrichtungen profitierten nicht nur von der einmaligen Spende des Millionärs, sondern ihrerseits auch von nachhaltigen Aufmerksamkeit für ihre wertvolle Arbeit am Gemeinwesen.
- RTL etablierte ein neues Erfolgsformat, das noch seine Zukunft haben wird.
- Der Zuschauer fühlten sich offenbar gut unterhalten und konnten seichte Unterhaltung mit ein wenig sozialkritischem Impetus genießen.
In diesem Sinne darf man sich freuen auf die zweite Staffel von Secret Millionaire, deren Ausstrahlungsdatum aber noch nicht feststeht.